Blogeintrag: Verkopft oder verkatert
Nein, es geht nicht um den Tag danach, an denen es dann auch eher “verkopft UND verkatert” heißen würde. Vielmehr beschäftigt mich, eine mehr oder weniger interessante Perspektive, aus einem mittelständischen Handwerksunternehmen.
In dem Gespräch über Mitarbeiter, Fachkräfte, Verantwortung und Bereiche des Unternehmens die mehr Aufmerksamkeit benötigen, versuchten wir in einem unkomplizierten Rahmen, Lösungen zu suchen. Als “verkopft” wurden jedoch, existierendes Wissen zu etwaigen Problemlösungen und auch einfachste, theoretische Ansätze abgetan. Es fehle die sogenannte “Hands-on” Mentalität, welche aber doch offensichtlich, bis dato nicht zu den gewünschten Erfolgen verholfen hat.
Frage: Was machen wir als so sehr fortgeschrittene Wissensgesellschaft, wenn das existierende Wissen nicht wertgeschätzt geschweige denn genutzt wird?
Echt verkatert.. denn Antworten und Probleme dazu finden sich wie wir alle wissen, an jeder Ecke beziehungsweise in noch viel zu vielen Organisationen. Ein Beispiel aus dem täglichen Geschäft eines operativen Einkäufers im Bereich Maschinenbau:
Kleine Fallstudie
Das tägliche Ziel oder besser die Taktung eines operativen Einkäufers wird sehr häufig durch die Taktung der Produktion vorgegeben. Eine fertige Maschine kann bildlich gesprochen, nur vom Band laufen, wenn die beschaften Einzelteile - zur richtigen Zeit, am richtigen Ort verfügbar gemacht worden sind. Doch hier korreliert sehr häufig die geradlinige Produktionsfähigkeit, mit dem Beschaffungsmanagement. Auch schnell zu verstehen, dass diese Jobs in solchen Schnittstellen, besonders widerstandsfähige Mitarbeiter erfordern. Doch an einem solchen Beispiel lässt sich einiges mehr ableiten, wenn wir hinter die Kulissen schauen beziehungsweise unser Sichtfeld erweitern. Strukturen und Prozesse, die eine Reibungslosigkeit darstellen, sind sehr sensibel und im Detail zu betrachten.
Die “Hands-on” Mentalität ist in diesem Beispiel eine Grundvoraussetztung, aber kein Tool zur Problemlösung undoder dem täglichen optimieren von Prozessen. Eine strategische, mehr “verkopfte Ebene” an Organisation und Struktur ist unerlässlich. Nicht zu missachten ist hier der Anspruch an die Abteilungen und die allgemeine Unternehmung. Das Professionalisieren hört sich einfach an - gespielt wird dann aber Champions League.
Systeme, Strukturen, Manifeste, Absicherungen, Wissen, Erfahrungen etc. sind alles kleine Teile der Sensibilitäten und Details, die am Ende des Tages den Unterschied machen. “An diese Art Spieltage kommt lieber weniger verkatert und mehr verkopft!”